Impfstofflogistik: Modulare Kühlboxen passen für alle Vakzine
Je mehr Vakzine zugelassen werden, desto komplexer sind die Anforderungen an die Impfstofflogistik. Denn jeder Impfstoff hat verschiedene Temperatur- und damit Transport- und Lagerbedingungen. Umso nützlicher ist da eine anpassungsfähige Verpackung, die für alle Transportvolumina, alle Temperaturkorridore und damit alle Vakzine passt. Das am Markt einzigartige modulare Kühlverpackungssystem des Mannheimer Unternehmens eutecma ist in der Pandemie tausendfach im Einsatz – bei Impf- und Vertriebszentren sowie bei staatlichen Stellen und mobilen Impfteams.
Die sogenannten Protect-Systemboxen und Icecatch-Kühlelemente, die das eutecma Verpackungssystem ausmachen, haben mehrere Besonderheiten. Je nachdem, wie viele Styropor-Ringe übereinander gesteckt werden, verändert sich das Fassungsvolumen der Hightech-Boxen. Der größte Behälter, die Protect XL Box, kann so auf fünf Höhen angepasst werden und bietet Platz für 335, 648, 961, 1.275 oder 1.588 Liter Fracht. Der Vorteil: Statt eine Box nur halb gefüllt im Lkw oder im Flieger zu verschicken, wird nur der Payload (Nutzlast) ausgenutzt, der de facto erforderlich ist. Die universellen Icecatch-Kühlbricks wiederum gibt es für alle Temperaturspektren: Frozen- (<–20 °C), Cool- (+2 °C bis +8 °C) sowie Ambient (+15 °C bis +25 °C). Fest verankert in den Seitenwänden der ProtectBoxen geben sie gleichmäßig Energie ab und halten die empfindlichen Impfstoffe für bis zu 120 Stunden im korrekten Temperaturkorridor. Deep-Frozen-Transporte bei <–70 °C kann eutecma dank Trockeneis ebenfalls gewährleisten.
Optimal für schwankende Frachtzahlen und gestaffelte Liefermengen
Boxen und Kühlelemente, die für alle Vakzine passen, haben sowohl praktische als auch wirtschaftliche Vorteile. Denn wenn das Personal – egal, welcher Impfstoff verschickt werden muss – statt mehreren nur eine Box und die passenden universellen Kühlelemente handeln muss, sind Prozessfehler im Packprozess nahezu ausgeschlossen. Der wirtschaftliche Nutzen modularer Impfstoffboxen resultiert aus signifikanten Gewichts- und Kostenersparnisse, die sich vor allem in der Luftfracht bemerkbar machen. Denn infolge der Corona-Pandemie stehen auf vielen Strecken noch immer viele Flieger am Boden, so dass weltweit Luftfrachtkapazitäten fehlen – und das bedeutet höhere Frachtpreise. „Hersteller und Versender sollten darauf achten, das Pack-out – also die Befüllung der Boxen – so effizient wie möglich zu gestalten, um keinen Raum zu verschwenden. Genau das macht unser modulares Verpackungssystem möglich“, sagt eutecma-Geschäftsführer Florian Zeilfelder.
Aber auch beim Lkw-Transport am Boden stellt das eutecma-Verpackungssystem Stecksystem seine Vorteile unter Beweis. Denn nicht jede Box macht immer und überall Sinn. Stehen zum Beispiel nur geringe Mengen an Impfstoff zur Verfügung, wird die Höhe der Seitenwände der Systemboxen um die passende Zahl an Ringen mit wenigen Handgriffen reduziert und so das Packvolumen verringert. Müssen ad hoc mehr Impfstoffdosen bewegt werden, wird die maximale Payload durch die maximale Anzahl an Ringen ausgeschöpft. Ergo: Das modulare System passt sich verschiedenen Lieferphasen an und ist vor allem für schwankende Frachtzahlen gut geeignet.
Schnell investiert bei Pandemieanfang
Die Herausforderungen der Corona-Pandemie an die Verpackungsindustrie hat eutecma früh erkannt. „Bereits im Frühjahr 2020 haben viele unserer Kunden aus Sicherheitsgründen ihre Bestände an Pharma-Kühlverpackungen hochgefahren. Dieser Entwicklung haben wir uns schnell angepasst und zusätzlich investiert“, sagt Co-Geschäftsführer Markus Baumgärtner. Die 50 Beschäftigten im Mannheimer Hafen sind voll ausgelastet, die Lager gut gefüllt, die Fertigung läuft im Mehr-Schicht-Betrieb. Mehrere Millionen Icecatch Solid Kühlelemente und die entsprechenden PROTECT Systemverpackungen (Isolierboxen) in verschiedenen Größen verlassen jedes Jahr die Fabrikhallen im Mannheimer Hafen. Seit seiner Gründung verzeichnet der Spezialist für temperaturgeführte Ware Wachstumsraten von 20 Prozent pro Jahr.